A Horse With No Name

•Oktober 26, 2008 • 3 Kommentare

Wieder zurück aus der Wüste! Außer der für unseren kleinen Verein überdurchschnittlichen Tamli-präsenz gab es sehr viele Volontäre aus Jerusalem dort (Die Tour wurde ja auch von der Erlöserkirche organisiert.). Es war allerdings mehr wie ein Spaziergang geplant, als eine richtige Wanderung… Freitag haben wir uns eine alte Nabathäersiedlung angeschaut, danach ist der Bus weiter gefahren und hat uns zu einer Oase gebracht, in der wir gegessen haben und die Nacht verbrachten. (Also nicht von wegen: alles wird getragen)

Samstag früh sind wir dann noch weiter kutschiert worden, bis wir dann endlich mal richtig losgelaufen sind. Für 15Kilometer wurden sechs(!) Stunden eingeplant. Um mir wenigstns ein bisschen anspruch zu stellen, habe meinen gesammten Rucksack mitgenommen( außer der Isomatte, die sperrig unten quer hing). Immerhin ein ganz passables Gewicht. Ich war aber fast der einzige, der so dachte: außer mir waren es noch ein oder zwei.Alle anderenhaben ihr meistes Gepäck im Buss gelassen und haben nur Wasser und ein bisschen Essen mitgenommen. Leider haben sich meine Wanderschuhe nicht ganz so auf die Tour gefreut wie ich…Nach dem ersten halben Kilometer hat sich die Sohle meines linken Schuhs fast komplett abgelöst, was meinen Rucksack noch mal ein Stück schwerer gemacht hat und mich dazu gezwungen hat, auf der restlichen Wanderung Chucks zu tragen…

Später habe ich mich mit einigen noch entschlossen, die Tour noch um ca. vier Kilometer zu verlängern (zum glück nicht zu viele und auch nicht die kleinen Kinder) ,die dann doch endlich auch mal ein paar „echte“ Höhenmeter beinhalteten: Wunderschöne Ausblicke über die Conyons, die man leider nur teilweise in der Kamera festhalten kann, aber ich habs versucht.

Außerdem konnte man auf der Tour viele nette Leute kennenlernen, mit denen man bestimmt später auch nochmal feiern gehen kann und angesichts der ganzen Handicaps, die ich mir auferlegt habe, konnte man doch schon fast von einer richtigen Wanderung sprechen….

Reiß die Hütte ab

•Oktober 22, 2008 • 1 Kommentar

Das Sukkot neigt sich seinem Ende und ich hab endlich mal wieder Zeit zum Schreiben. Die ganze lette Woche haben wir während der Arbeitszeit mit den Membern immer im unter der Palmenhütte gegessen. Aber nicht nur wir…fast in jedem Vorgarten stand solch ein Ding. Letztes Wochenende war ich in Tel-aviv zur „Icon“, einer der zwei großen Rollenspiel-Conventions im Land (daher auch die Kapfbilder). Von Schaukampf-Turnieren und Pen’n’Paper- Spielen über „Dungeons and Dragons“ bis hin zu Magic war alles dabei. Nur Schlaf hatte man keinen: Bis fünf Uhr noch mit Leuten unterhalten, danach irgendwo im Flur nen Platz zum Schlafen gesucht (Die Schlafräume in der Schule waren ja schon alle belegt.) und kurz vor acht haben die organisatoren schon wieder alle hochgejagt, weil sie saubermachen wollten oder sowas…Um euch die Einzelheiten zu ersparen: Es war cool aber auch anstrengend, ich bin mit meinem Englisch eigentlich überall klargekommen und bekam von allen nur den Spitznamen „Germandude“…

Gestern Abend war noch Simchat Tora: Der Tag, an dem das Ende und der Anfang der Tora vorgelesen wird. Dazu sind wir erst zu dem Ort gegangen, an dem die beiden Auserwählten der Gemeinde den ersten und den letzten Abschnitt vorgelesen haben. Dann sind wir mit Membern und den Jugendlichen der Gemeinde nach Beit Uri getanzt; dort gegann anschließent die Feier. Natürlich nach Männlein und Weiblein getrennt. Abends, nach Dienstschluss sind wir noch mit einigen Selbst-ständigen nach Afula heruntergefahren, um dort noch weiterzufeiern..das ging allerdings nicht mehr so traditionell zu

(es gab zwar noch eine Plane, um den Frauenbereich abzutrennen, aber auch viele Frauen am Rand des dichten Tanzgewühl;und immer mittendrin:die tragbaren Toraschreine)

…und auch nicht wirklich anthroposophisch aber uns und den Membern hat es Spass gemacht. Heute wurden dann, zumindest hier im Heim, alle Sukkar abgerissen und morgen gehen die Workshops wieder los. Morgen Abend fahren wir allerdings nach Jeruschalajim, um von dort aus Übermorgen zu einer organisierten Wüstenwanderung aufzubrechen. Wird bestimmt auch wieder lustig…na dann: bis neulig!

Mal wieder da

•Oktober 13, 2008 • 6 Kommentare

Willkommen zum Sukkot (Laubhüttenfest, Erntedankfest, thanksgiving oder wie man das sonst noch überall in der Welt nennt.). Ich werde mich nicht aktiv an der politischen Situation zur Zeit beteiligen. (Ihr wisst schon: die Ausschreitungen in Akko wegen dem Bussfahrer und so.) Ich hab eh schon genug Stress hier und kann nicht auch noch nerven an politische Extremisten, egal auf welcher Seite, verschwenden. Hier werden alle jüdischen Feiertage gefeiert, egal ob Fasten oder Fressgelage unterm Palmendach…Also die nächsten anderthalb Wochen wird hier mehr oder weniger durchgefeiert…Jedenfalls haben die Member Ferien. Ich hab auch nen verlängertes Wochenende, an dem ich nach Tel-Aviv fahre. Hab jetzt grad keinen Plan mehr, was ich schreiben soll. Also,guckt euch die Fotos an und vielleicht hört ihr die Tage noch was von mir…

Mach das Licht aus!

•Oktober 8, 2008 • 2 Kommentare

Gestern war hier in Beit Uri die Gedenkfeier zu Ehren, der Vestorbenen und abends waren wir noch auf einem Konzert in einem Kibbuz, auf dem sie Musik von Mendelsson gespielt haben…

Morgen (und heute abend(Der Tag  fing ja schon vorhin an)) ist Moses nach 40 Tagen Studium bei Gott wieder vom Berg herunter gestiegen mit den 2. zwei Gebotstafeln, die er vorher selber aus dem Fels geschlagen hatte…Jom kippur, der Shabbat der Shabbate (Ich haben in unserem Memberhaus sogar den Lichtschalter im Kühlschrank zukleben müssen, denn „Feuermachen“ zählt ja als körperliche Arbeit)…Heute sollen die Gläubigen über das Gute und Schlechte in sich nachdenken. Sie fasten auch den ganzen morgigen Tag, um ihre mentalen Kräfte zu steigern. Allerdings leben sie auch nur einen Tag wie ein Asket

(Im Gegensatz zu den Moslems), da diese Lebensweise nach der jüdischen „Religions-(und oder)philosophie“ nicht anstrebenswert ist: Man soll eben sein Leben leben(!) und genießen; dabei müssen sich auch nicht alle an jede kleine Regel halten, oder können Kompromisse finden, um sie zu umgehen(z.B Zeitschaltuhren für das Licht am Shabbat).

Das ist auch der Grund, warum Moses die 1. zwei Gebotstafeln, die er von Gott erhalten hat, wieder zerbrochen hat (und vielleicht auch der Grund, warum es hier heute Kibbuzniks gibt)…Aber an diesem einen Tag sollen sie sich durch den Hunger, wie in einem berauschten Zustand, dem Himmel näher fühlen sollen oder sowas…Aber sie sollen auch nicht nur für ihre Fehler Buße tun (So würden es die Christen tun), sondern sich auch über die Dinge freuen, die sie richtig gemacht haben. Wir waren auch noch zu dritt in der Synagoge (Knesset) der Gemeinde mit einigen Membern und 3 religiösen Arbeitern…Es war ziehmlich langweilig, weil es auch nur eine umgebaute Wohnung war und wir die ganze Zeit im Vorraum auf die Member aufpassen mussten, die nicht mit rein gekommen sind…

Kultur im Nordwesten

•Oktober 4, 2008 • 3 Kommentare

Dieses Wochenende habe ich mir mal eine richtig schöne Kulturpackung geleistet.

Donnerstag Abend bin ich mit Paul nach Akko gefahren. In der alten Kreuzritterstadt wurde ja die ganze Woche lang das Ende des Ramadans kräftig gefeiert: Es war Straßenfest in der gesammten Altstadt. Allerdings waren wir wahrscheinlich die einzigen Europäer dort. Wir fühlten uns beide wie auf die arabische Halbinsel versetzt. Die Atmosphäre war gefüllt von arabischer Sprache, Muhizimgesängen, kleinen Kindern mit Spielzeugistolen und Frauen in allen Stufen der Verschleierung (daran sah man, dass man ebend doch noch in Israel war). Einige sahen so aus, als ob sie gleich in die Disco gehen wollten, mit Minirock und eng-geschnittenen Top (und natürlich ohne Gesichtsschleier,dafür mit ner kräftigen Schicht Make-up). Viele waren aber auch traditionell gekleidet, mit langen Gewändern und Kopftüchern. Ein paar waren aber auch komplett in eine Burqa gehüllt und troteten nur mit gesenktem Kopf ihren Männern hinterher. Abends haben wir Shawama gegessen,  uns anschließend massig‎ arabische Süßigkeiten gekauft und sind danach in eins der vielen professionellen Nargila-Cafes gesetzt (Mit Alkohol sah es ja dort eher Schlecht aus.). Als wir aber nach einem weiteren Spaziergang in einer anderen Shishabar, am rande der Altstadt, Pause gemacht haben, gab es dort auch Bier…

Natürlich sind wir auch bald mit ein paar Einheimischen ins Gespräch gekommen, die neugierig waren, wo wir denn her kamen. Einer von ihnen war sogar schon einmal in Deutschland (In Berlin, zu einem „Konzert“ von…………………………………………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………………….Tokio Ho(s)tel !?!)

Wir haben auch noch mit ihnen zusammen von einer sehr populären, Syrischen Serie die letzte Folge geguckt..Ich hab zwar kein Wort verstanden, aber es ging um die Zeit der französischen Besetzung Syriens und die syrischen Rebellen/Freiheitskämpfer, die am Ende alle französischen Soldaten abgeschlachtet haben.

Dann sind wir wieder zurück zu unserem Hostel mit Blick auf die Al-Jazzar Moschee spaziert und haben uns pennen gelegt. Freitag früh raus, damit wir was von Tag erleben…natürlich nicht auf nüchteren Magen, also haben wir uns erstmal unser Standardfrühstück für Städtetouren besorgt: Pitas mit Chumus (Ist billig und schmeckt gut.). Der Paul hat sich noch die Haare schneiden lassen und dann gings in die Große Moschee und zur unterirdischen Kreuzfahrerstadt. Letztere ist richtig groß: auf mehreren Ebenen über die ganze Altstadt verstreut. Das meiste wurde allerdings zur Zeit des osmanischen Reiches mit Asche gefüllt, um die Festung und den Palast auszubauen und wird erst jetzt Stück für Stück wieder freigelegt. Danach noch durch den Templertunnel, in das Kunstmuseum unterhalb der Zitadelle und in das Gründerzeitmuseum in der Stadtmauer…für das kombinierte Ticket haben wir keine 8€ bezahlt..Ich frage mich nur, wie die sich finanzieren; wahrscheinlich über Reisegruppen, die müssen nämlich mehr bezahlen…

Als wir keine Lust mehr hatten, haben wir für 12NIS mit nem Sherut-Taxi nach Haifa gefahren…allerdings ist die Stadt so groß und hat so viele Strände, dass es ein Problem wurde, uns mit den anderen am Strand zu treffen…als wir dann alle zusammen an einem Platz waren, war es schon ziehmlich spät und wir haben nur noch zu neunt zusammen ne Strandparty veranstaltet…usw.

Nach einer Nacht am Strand (Ist mittlerweile doch schon ein ganz schön kalter Wind, wenn man keinen Schlafsack hat) sind wir zu den Bahaigärten gelaufen. Ein riesiger Privatgarten und Hauptsitz der Bahai-sekte, mitten in der Innenstadt von Haifa, von dem man einen kleinen Teil (!) besichtigen kann. Mittags wollten wir noch zu füft in das historische Marinemuseum aber jemand wollt das Geld fürs Taxi sparen und dann sind wir ca. zwei Stunden in die Richtung gelaufen, nur um dann festzustellen, dass zwischen uns und dem Museum noch eine 300m tiefe Klippe liegt…zum Glück gab es dort eine Seilbahn. Aber die war im Endeffekt nicht billiger als das Taxi gewesen wäre..Naja das Museum war jedenfalls richtig interessant: Von den alten Ägyptern bis hin zur neu-Israelischen Miriene. Dann haben Paul und ich versucht, wieder nach Afula zu trampen. An der ersten Stelle hatten wir kein Glück. Wir sind dann mit nem Sheruttaxi quer durch die Stadt gefahren, um uns am Abzweig richtung Nazareth hinzustellen aber dort hielt auch keiner an. Zwei Israelis haben uns dann eine Bessere Stelle zum Trampen gezeigt und keine virtelstunde später hielt eine Frau mittleren alters für uns an. Sie wollte eigentlich nur bis zu ihrem Dorf in Karmelgebirge fahren aber als wir ihr von unserem Dienst hier erzählten, war sie total begeistert. Das kurioseste war, dass sie die Nachberin unseres Managers Jossy ist. Sie hat uns also noch die 25 Kilometer bis nach Afula und sogar bis vor die Haustür von Beit Uri gefahren…Very nice….und da sagen manche Israelis noch, denen wir von unseren Tramptouren erzählen, dass es unpraktisch und gefährlich sei, zu trampen…

Shana Towa

•September 29, 2008 • 2 Kommentare

Willkommen im Jahr 5769…Es hat heute abend bei Sonnenuntergang begonnen. Der jüdische Tag fängt ja „schon“ abends an…also auch das neue Jahr. Nachdem ich heute früh schon von sechs bis zwölf gearbeitet habe, weil der muslimische Frühschichtler aufgrund des Ramadanendes frei hat, habe ich auch noch von 16 bis 20Uhr, über die Feierstunde hinweg gearbeitet…Das schwierigste war, die Member während den ganzen Reden, bevor das Essen anfing, ruhig zu halten. Zuerst gab es mehr oder weniger traditionell Hefezopf in Honig oder Zucker getunkt. Danach eine vergleichsweise schmackhafte Mischung aus Reis mit eingekochten Früchten und Nüssen, Fisch, Erbsen/Pilz-Gemüse und Salat…danach gabs noch Kuchen, serviert mit weiteren Volksliedern…Jetzt geh ich pennen…Ich muss morgen wieder um sechs raus…

Hitchhikers through Israel

•September 27, 2008 • 7 Kommentare

Hallo, da bin ich wieder… War mal ganz lustig, ne Runde durch den Golam zu trampen…Am Donnerstag wollten wir von Afula zuerst nach Tiberias trampen, um uns Freitag mit den anderen beiden, die einen Tripp mit den Membern in Tappra waren zu treffen.

(Obwohl sie mit schwierigeren Membern zusammen waren, war es für sie wesendlich einfacher…Sie mussten ca drei Stunden pro Tag arbeiten, sind um acht aufgestanden, wurden bekocht, haben die Member in den Pool gesetzt,…Nach dem Mittagessen mussten die Member den halben Nachmittag, ans Bett gefesselt schlafen und sie konnten sich die ganzen Kirchen in der Gegend angucken und sowas. Dann sind die Member auch um acht wieder pennen gegangen und sie konnten noch Party machen…unfair(!))

…Nach ner halben Stunde hat uns nen Trucker mitgenommen, aber er meinte, dass er noch nen viel besseren Platz kennt (wie er meinte zum „Heaven“) und hat uns in den äußersten Norden Israels kutschiert…dort haben wir den Abend in ner Kneipe verbracht, die uns der Trucker empfohlen hat. Allerdings ist er abends dann nicht mehr erschienen…Jedenfalls haben wir dann dierekt im freien an einem Nebenarm des Jordan gepennt und haben Freitag früh versucht, nach Kazrin zu trampen allerdings liefs nicht so toll….Jedenfalls haben wir nach ner Stunde aufgegeben und sind Bus gefahren. Von dort aus sind wir mit den anderen noch ein kleines Stück weiter getrampt und haben danach unsere Wandertour zu den Gilbon-Falls begonnen.

Da wir allerdings erst ziehmlich spät losgekommen sind, konnten wir nur 3 Stunden richtig wandern…trotzdem sind wir noch bis zu den Wasserfällen gekommen. So gegen sechs kamen wir dann an dem interessantesten an und sind anschließend wieder zum Platteau aufgestiegen und haben dort unser Lager aufgeschlagen. Bis auf die Steine unter mir (Jedes Mal, wenn ich mich umgedreht hab, wachte ich auf, weil sich einer in meinen Rücken gebohrt hat.) und den ständigen Wind war es ganz Stilvoll…Dort habe ich übrigens auch meinen ersten Regen hier mitbekommen. Zum glück hat es nur 2mal ein bisschen genieselt, den sonst wären wir alle komplett durchnässt worden. Nach dem aufstehen sind wir dann noch fast vier Stunden das gesammte Tal heruntergelaufen…(Unter anderem durch eine Passage, in der links und rechts des Wanderwegs Mienenfelder waren und der Wanderweg der einzig passierbare Korridor war.)…Bis wir dann irgendwann wieder am Jordam herauskamen. Dort haben wir noch ne halbe Stunde Pause gemacht und haben uns danach in neugemischten 2ergruppen wieder auf den Heimweg gemacht…4 oder 5 Tramps später sind wir dann in En Gev (einem Kibbuz an der Ostseite des See-Genezareth) angekommen, haben zu zweit noch bis um vier Badepause gemacht und dann weiter getrampt…

…Jedesmal mussten wir die Geschichte von unserem Volontärsdienst erzählen; einige fanden es toll, dass wir sowas machen;andere konnten nicht verstehen, dass wir soetwas in Israel machen (sie wollen hier weg.). Mal ein größeres Stück, mal ein kleineres um den ganzen See herum…gegen sechs/ halb sieben waren wir dann in Afula. Die Anderen sind bis Tiberias getrampt und haben dann den Bus genommen( Anscheinend ist das nur in Jerusalem so schlimm am Shabbat.).

Es war jedenfalls ein ganz interessanter Wochenendtripp…mal was anderes, als die Hosteltouren in Tel-Aviv und Jerusalem…Morgen gehts wieder um sechs raus…obwohl das Neujahrsfest erst Dienstag ist, feiern wir anscheinend schon morgen mit den Membern Roshashana. Das heißt alle mit weißen Hemden und dunklen, langen Hosen…und einige muslimische Arbeiter haben frei, um das Ende des Ramadan zu feiern. D.H:mehr arbeit für uns…also ihr hört von mir, wenn was passiert…

Die Welt ist klein

•September 21, 2008 • 1 Kommentar

Endlich mal wieder ne normale Schicht! (6 bis 14 uhr) Und ich hab mal mehr oder weniger die vollen vier Stunden im Keramik-Workshop gearbeitet. Gefällt mir eigentlich doch beser als die Schule; besonders, weil man nicht alle 15min jemanden aufs Klo bringen muss oder ihm die Scheiße abduschen…(Irgendwie gehört das ja immer dazu aber man kanns auch übertreiben…) Zwischendurch wurden wir noch von einer Deutschen Reisegruppe besucht (ob das jetzt Touristen oder eine anthroposophische LEERgruppe war, weiß ich nicht). Das interressante war nur, dass mich ein mädchen am Ende gefragt hat, ob ich einen Bruder namens Fabian habe…Jaja die Welt ist klein (sie ist die Cousine von seiner Freundin)…Um 12Uhr haben dann noch eine Erdbebenübung durchgeführt..(wir mussten die Member unter die Tische setzen) Und nach ca. 10min mussten wir dann einen „Spaziergang“ durch das halbe Heim machen, um uns danach auf einer Wiese niederzulassen…Als der Seff dann die Katastrophe für gebannt erklärt hat,ar fast eine halbe stunde vergangen…Ihm machte es sichtlich spass, durch sein Megaphon hebräische Katastrophenschutzanweisungen zu rufen und regelmäßig die Sirene anzulassen…ebend wie an deusten Schulen der Feueralarm..Da hab ich es auch schon erlebt, dass die Chemielehrer im obersten Stockwerk Stickstofnebel erzeugt hatten und sichtlich Spass dabei hatten.

Nach dem Mittagessen noch einmal Scheiße abduschen (nicht bei mir) und dann war meine Achtstundenschicht für heute auch schon wiedr vorbei…Anschließend (nach einer halben Stunde Pause für mich) hatten wir dann noch unsere gewohnten 3 Stunden Hebräischunterricht..Es ist wirklich schwer sich dann noch zu Konzentrieren…Außerdem wollte ich bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass einer unserer Mitvolontäre seinen Dienst hier gegen Ende es Monats vorzeitig abbrechen wird und stattdessen seinen Zivi in Deutschland antreten wird (sowas gibts also auch). Er Meint, dass es ja für eine gewisse Zeit ganz schön wäre aber er sich nicht vorstellen kann, ein Jahr lang hier zu arbeiten…Dabei hat er nochmal ausdrücklich betont, dass es nicht an uns läge…

Ich persönlich meine, dass es ihm vor allem um den Kontakt zu seiner Freundin geht, den er auch in den letzten Wochen sichtlich mehr gepflegt hat als die Beziehung zu uns (wenn er mit uns zusammen sitzt merkt man, dass er ein sehr geselliger Typ ist aber er sitzt auch außerordentlich oft allein und Skypt mit seiner Freundin…).Genau kann ich das eh nicht beurteilen aber er meint, dass er auch schon eine Stelle in Deutschland gefunden hat und lässt sich nicht mehr zum Gegenteil überzeugen…Für uns heißt dass also, dass wir uns doch nicht streiten müssen, wer jetzt zu zweit in einem Zimmer schlafen muss…

Doppelschichten und Krafttraining in der Wüste.

•September 18, 2008 • 2 Kommentare

Ich wieß ja, dass ihr es alle kaum erwarten könnt, etwas über meine Begegnung mit der Wüste zu erfahren…hier also ein „kurzer“ Abriss des wahrscheinlich stressigsten Urlaubs, den ich bissher erlebt habe…

14.9.

Nach einem halben Tag Busfahrt sind wir in Mitspe Ramon, “ TRULY IN THE MIDDLE OF THE DESSET“ angekommen.

Anscheinend sind hier schon überall „W-LAN-Kabel“ verlegt, aber natürlich nicht kostenlos nutzbar…

so etwas kenne ich nur von zu Hause, dass ein Hotel jedes technische Update hat aber man für alles extra bezahlen muss: also nutzt es keiner…

Aber die Suite nicht unbedingt so aus, wie man ein Fünfsterne-Hotel aus Mitteleuropa gewohnt ist. Das einzige, das protzig genug dafür aussieht,

ist die Lobby. Von Außen wirkte es auf mich, wie ein renovierter Plattenbau, das Zimmer sieht aus, wie eine renovierte 3Raumwohnung und wenn wir

irgendwo in Osteuropa wären, würde ich jede Wette abschließen, dass ein Großteil der Möbel noch aus sowjetischer Zeit stammt

(Dafür aber erstaunlich gut erhalten).Wenigstens scheint mein Bett neu und bequem zu sein und Air-conditioner gibt es hier auch überall(und Heizungen(?!?)).

Geografisch sind wir mitten in der Negev-Wüste (Ich war noch nie in der Wüste, aber es ist, wie man es sich vorstellt:Sand, wirbelnde Sandstürme,

Lehmige Felshügel und ab und zu mal ein vertrockneter Strauch) und ich muss mich die nächsten fünf Tage um Shy und Begal, zwei der selbstständigeren Member

aus meinem Haus kümmern, vielleicht auch noch mehr… Nachher, wenn die Member ins Bett gehen, werde ich mal gucken, ob man mit den beiden Computer, die in der Lobby stehen, umsonst ins Internet gehen kann….(Wunschdenken)

Ok…Den PC kann man auch nur benutzen,(hab ich schon im vorbeigehen vor dem Abendessen entdeckt) wenn man sich hier beim „Smartnet“ angemeldet hat…

das kostet fast 10€ pro Tag…Wucher(Ich hätte ja gerade nur noch das Geld für nicht mal einen Tag)!!!

Ich weiß ja nicht, wie viel hier eine Nacht kostet aber im arabischen Youth-Hostel in Jerusalem war für 30NIS pro Nacht das Indernet inklusive…

Ich werde mir also hier mit Word was zurecht schreiben, dann habt ihr am Freitag n bisschen mehr zu lesen.

Den Fotoapparat hab ich nicht mit: Mein Rucksack war schon zu voll und ich hab sowieso nicht Lust, die ganze Zeit alles nur durch die Linse zu sehen… Die Fotos, die ich in Tel-Aviv gemacht hätte, findet ihr bestimmt schon in hundertfacher Ausführung im Internet…

…(Hotels am Strand, wie man sie aus „Miami Vice“ kennt, mit lächelnden Japanern davor)…Jetzt geh ich aber pennen…es ist schon fast elf und ich muss morgen noch vor halb sechs raus…

15.9.

Was für ein „Urlaub“: 5:15Uhr aufstehen!!! Ich hab erst mal ’nen Schock gekriegt, weil Shy, einer der Member, die in meiner Suite im Nebenzimmer schlafen, nicht mehr in seinem Bett war und auch sonst nirgendwo aufzufinden war..(Er muss mitten in der Nacht ins andere Zimmer herüber gegangen sein, weil er es gewohnt ist, neben Rafael zu schlafen, mit dem er sich in Beit Uri ein Zimmer teilt, also haben sie den Arbeiter aus dem Doppelbett vertrieben) Danach werden die Member fertig gemacht und dann geht’s zum Frühstück(Die Köche sind mir hier in dem Hotel immer noch am sympathischsten).

Nach dem Frühstück sind wir dann in den wahrscheinlich größten Canyon der Welt, Makhtesh Ramon („Ramon Krater“) runter gefahren. Obwohl die Serpentinen

direkt gegenüber vom Hotel anfangen, sind wir fast noch eine Stunde gefahren, bis wir an eine Stelle kamen, an der wir los gewandert sind.

Auch hier hätte sich das Fotografieren nicht gelohnt, denn man würde nicht mal mit einem „fish-eye“ alles drauf bekommen. Ich hätte also entweder einzelne Sandkörner oder kleine Steine fotografieren können

(, was längst nicht so imposant ist, wie der Gesamteindruck) oder ich hätte ne Luftaufnahme oder so etwas machen müssen…

Ich hatte aber leider kein Flugzeug parat, also bleibts…

Wir sind dann zwei 1/2 Stunden, mit vier kleineren Pausen im Schatten, bei denen uns zwei ortskundige, junge Frauen, die wohl sonst immer Touristen

oder Kindergruppen hier durch scheuchen etwas über die „Flora und Fauna“(Ich achte, wir sind in der Wüste)und den geologischen Bau hier erzählt haben.

Ich hatte die ganze Zeit zwei etwas humpelnde Member an der Hand, die sich permanent an mir abgestützt haben (wenigstens war es gleichmäßig)

Hier gibst schon ’nen paar Sträucher und Bäume aus der Trockensavanne, die dann wahrscheinlich im Winter wieder grün werden.

Außerdem gibt es hier ’ne kleine Wildkatze, die aussieht, wie ein Leopard aber nicht größer als eine Hauskatze ist.

(Das klingt jetzt vielleicht so, als ob ich die Sprache schon sehr gut verstehe aber eine Arbeiterin hat es mir ins Englische übersetzt)

Man sieht auch sehr viel erstarrte Lava, was auf eine Vulkanisch-aktive Zeit des Gebietes schließen lässt. Einige Schichten, ziemlich weit unten in der

Felswand sind aus Erstarrter Lava oder Basalt. Anderes Vulkangestein liegt, fein zermahlen, im gesamten Canyon herum und sieht von weitem aus, wie riesige Kohlehalden.

Gegen eins oder halb zwei waren wir wieder im Hotel, dann gab es zum Mittagessen Brot mit Chumus. Danach haben einige Mittagsschlaf gemacht, andere haben Fernseh geguckt (In Beit Uri darf man das ja nicht). Das war bisher meine einzige „Freizeit“, das heißt: Ich muss im Zimmer bleiben und alle paar Minuten mal nach den Membern sehen…Was soll man da andres machen als schreiben?..(Mit den anderen Bob der Baumeister auf Hebräisch gucken?!?)…

…jetzt gehen wir Schwimmen…

Das Schwimmen war echt lustig(einige können sogar schwimmen) und die Bat-Sherut ist wirklich mit langarmigen T-shirt (man konnte trotzdem ihr Bikinioberteil durchscheinen sehen aber es geht ja ums Prinzip oder?) und langem Rock ins Wasser gegangen.

Danach mussten noch alle geduscht werden und dann ging’s zum Abendessen. Ich dachte, danach hätte ich wenigstens wieder solche „Ruhe“ wie in der Mittagspause der Member aber die paar Minuten, die es so war, hat der eine Arbeiter aus meinem Haus lautstark auf Hebräisch am Telefon gestritten…Ich hab zwar kein Wort verstanden aber dementsprechend war seine Stimmung, als er die Member vom Fernseher und mich vom Klo hoch gescheucht hat(hier kann man nicht mal in Ruhe kacken). Was mich hier am meisten ärgert ist, dass mich niemand in die gemeinschaftlichen Pläne einweiht, sondern nur erwartet wird, dass ich den ganzen Tag Abrufbereit bin…

Am Rande hab ich erfahren, dass wir nochmal losfahren(Autobus ist eins der Hebräischen Wörter, die ich schon verstehe.). So war es dann auch…Halb neun sind wir eine Stunde lang irgendwo in die Pampa gefahren..

( Das Gerücht, dass in der Wüste nachts knitterkalt wird, scheint nicht zu stimmen (ich dachte, vielleicht liegt das an der kleinen Ansiedlung rings um das Hotel aber hier ist weit und breit kein Haus), jedenfalls ist es hier nachts wenigstens kühl, geradezu angenehm; eben just like summer in Germany.)

…Die einzigen Lichter waren der Vollmond, ein paar Sterne und die unzähligen blendenden Taschenlampen, der anderen Betreuer (da bringt mir meine gute Nachtsicht auch nichts.). Dann haben sie die Member in eine historische Höhle „gescheucht“. Es war ein Akt von einer halben Stunde alle Member die alten Stufen in die 5m tiefer gelegene Höhle zu treiben, wobei die meisten nicht mal wussten, was sie da gerade machen. Dort unten haben die jungen Frauen von heute Vormittag dann eine Art Theaterstück aufgeführt…dann sind alle wieder hochgeklettert…usw.

Halb elf waren wir dann wieder in Hotel. Dann noch allen den Pyjama anziehen und einige dürfen noch fernsehen…Ich hab also heute 18Stunden gearbeitet und schreibe mir trotzdem noch alles von der Seele…nicht für euch (Ich muss morgen wieder um sechs raus), sondern weil ich sonst zu viel vergesse und unbedingt meine Eindrücke festhalten will.

Mittlerweile ist es fast halb zwölf durch und Shy guckt immer noch Fernsehen…ahh jetzt hat er keine Lust mehr also kann ich auch pennen gehen…wenn die mir nur 8 Stunden pro Tag berechnen, geh ich auf die Barrikaden…Das ist ja schon fast n 24h Job!!! Ich freue mich schon nur noch auf das Essen morgen früh.

16.9.

…Die woll’n mir hier echt auch noch das Frühstück verderben… Ich hab meinen Wecker aus trotz erst auf halb sieben gestellt, weil das einzige, was der Arbeiter aus meinem Haus auf Englisch raus gekriegt hat, war, dass wir um sieben zum Frühstück müssen (Jede Minute Schlaf ist hier kostbar…aber nach dem dritten Kaffee geht’s mit der Müdigkeit). Ich hab also (Be)Gal vom Klo geholt, ihn angezogen und ihn vor den Fernseher gesetzt(Shy hat wieder drüben gepennt)..Anschließend bin ich kurz über den Flur gegangen, um zu sehen, wie weit die anderen schon sind und um Shy abzuholen…Ich hab einmal geklopft, zweimal, dreimal,…keine Reaktion…Vielleicht bin ich ja auch zu früh aufgestanden (Wunschdenken), dachte ich mir und hab mich nochmal in den Halbschlaf zurückfallen lassen…alle paar Minuten mal nach Gal geguckt und drüben geklopft. Um Halb acht wurde es mir zu dumm und ich hab mal alleine unten nachgeschaut. Da waren natürlich fast alle von uns schon mit dem Frühstück fertig. Nur von den anderen Jungs aus meinem Haus fehlte jede Spur…Jemand rief dann den Arbeiter auf seinem Handy und als ich wieder Hoch gerannt war, und klopfte, öffnete er mir verschlafen die Tür und fragte, wie spät es denn sei…7:40…er hatte also doch verschlafen…

Ich hab mir beim Frühstück dann aber trotzdem Zeit gelassen, hab meine vollen zwei Teller verputzt,..damit war ich so fast der Letzte… und bin nochmal mit dem Chef „von’s ganze“ ins Gespräch gekommen, der wenigstens ein bisschen Englisch spricht…wenigstens wusste ich dann, was heute Vormittag auf dem Plan stand: Wir sind ein bisschen mit dem Bus herum gefahren und haben uns eine Lamazucht (‚tschuldigung: Alpacka-Zuchtanlage mit Dromedaren und Eseln (Die dienen wahrscheinlich zur Aufbesserung des Erbguts;-))) angeschaut und auch einen Zoo für einheimische Tiere: Schlangen, Eidechsen, Wüstenmäuse und Stachelschweine…

Das war die erste Situation hier, wo ich mich geärgert habe, keinen Fotoapparat mitgenommen zu haben. Ein Behinderter (Anthroposophisch korrekter wäre: „specialy needed-“ oder „specialy given-“ people.)mit eine Schlange in der Hand sieht man wirklich nicht alle Tage…Andererseits gab es schon mindestens fünf „Fotoaffen“, die die Schlange dann mit jedem Member fotografieren mussten…Einer hat sogar ’nen Video gedreht…bestimmt kann ich mir ein paar Bilder von jemandem ziehen. Anschließend ging’s wieder zurück ins Hotel zur Mittagessen..

Eigentlich hab ich jetzt ’ne Stunde Pause…“theoretisch“ aber in den letzten 20 min musste ich schon zwei mal Bacels Windel wechseln…der Typ kann einfach nicht seinen Schließmuskel kontrolieren…aber immer, wenn die Windel gerade runter ist, muss er natürlich nicht aufs Klo…manchmal(wie heute) ist sie nach ’ner viertel Stunde wieder voll…(…)

Jetzt hab ich wirklich mal Pause! Um eins waren alle mit dem Mittagessen auf dem Zimmer fertig und im Wohnzimmer auf meiner Seite sitzen nur noch zwei, die man nicht ständig beaufsichtigen muss. Ich glaub ich hau mich ’ne Stunde hin.. Um vier macht das Schwimmbad erst auf. Dann geht’s weiter…vielleicht erfahre ich ja heute schon etwas früher, ob wir abends nochmal rausfahren…

Nach dem Schwimmen das Übliche: Bis alle geduscht sind und saubere Klamotten anhaben, ist es wieder Zeit für’s Abendessen…jetzt muss ich alle noch ne Stunde beaufsichtigen; Achiel (der Arbeiter) geht wieder zum Meeting, wie am ersten Tag..(aber dieses mal hab ich die englisch-sprechende Arbeiterin schon beim Essen gebeten, mir den Endstatus zu übersetzen…damit ich auch mal weiß, was hier Phase ist)

…Anscheinend doch nicht…aber sie hat mich ja zum Glück schon beim Essen über das gröbste aufgeklärt und anscheinend hat sich nichts verändert. Wir werden also morgen noch ’ne Wanderung machen…Aber morgen werd‘ ich nicht so lange warten…: Ich werde ein paar mal kräftig gegen die Tür hämmern und wenn dann keiner aufmacht, gehe ich einfach mit Gal alleine zum Frühstück(Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich dann richtig liege)…also dann Lei latov! Ich hab heute schon wieder mindestens 14h, mehr oder weniger gearbeitet und merke langsam so ’ne art Erschöpfungserscheinungen…Ich glaube mein größtes Problem ist, dass mich die meisten Member noch nicht als Respektsperson ansehen aber ich kann ja auch noch nicht auf hebräisch mit ihnen schimpfen…das wird schon noch.

17.9

Liebes Tagebuch,

heute ist ein schöner Tag: Das Wetter ist schön, die Sonne scheint und alle sind froh…“ *würg* Wer kann denn nur so einen Scheiß schreiben? Wahrscheinlich hab ich mir ’nen Sonnenstich geholt. Erstens sind wir in der Wüste und da scheint immer die Sonne und zweitens sind zumindest die Arbeiter nicht fröhlich, höchstens scheinheilig. Aber spätestens nach dem heutigen Tag kann ich nachempfinden, wie sich Eltern fühlen müssen, die viel Geld für einen Urlaub in einem teuren Hotel in einer Exklusiven Gegend ausgegeben haben und ihn dann durch ihre Kinder nicht genießen können. Die einzigen Unterschiede sind, dass heutzutage keine Familie in Deutschland mehr mit fünf Kindern (um so viele Member müssen sich der eine Arbeiter und ich kümmern) in ein Fünfsterne Hotel fährt und, dass es sich ebend nicht um Kinder, sondern um junge, behinderte Erwachsene handelt. Ansonsten nimmt es sich nichts…Sie schreien beim Essen rum, würden es am liebsten durch die Gegend schmeißen und wären auch glücklich,wenn sie den ganzen Tag vorm Fernseher sitzen könnten (Die dürfen das zu Hause wirklich nicht und der anthroposophische Heimleiter sehe das bestimmt auch hier nicht gern(was er nicht weiß,…sonst hätten wir gar keine Ruhe)) Auf die Ausflüge hatte bestimmt keiner von ihnen Lust und sie haben sich nur durch das Wort „PIZZA“ für den heutigen Tag begeistern lassen… Heute standen zwei Ausflüge auf dem Plan: Eine Besichtigung einer Siedlung der Nabaler(arabisches Händlervolk, das mit dem steigenden Wohlstand sesshaft wurde), die später von den Römern als Militär Fort benutzt wurde und bis zur Kreuzfahrerzeit Bestand hatte(Ich glaub, dafür hat sich keiner richtig interresiert, so wie wir sie da durch scheuchen mussten und man hatte nicht einmal die Zeit es sich selber alles an zugucken. Anschließend sind wir noch in der Mittagssonne durch den „EN AVEDAT“ Nationalpark gewandert (Ein Canyon, durch den unten ein zerklüfteter Wanderweg führt.). Man sah den Membern an, dass sie keine Lust hatten und keine Kraft mehr hatten…Einige haben sich einfach in den Dreck gesetzt…Nach einem halben Kilometer sind wir dann umgekehrt. Auf dem Rückweg hab ich natürlich zwei abgekriegt, die besonders ungern wandern: Ich musste ihnen nicht nur über die schwierigen Stellen als Stütze dienen, sondern sie permanent an die Hand nehmen ziehen. (Man, hab ich einen Muskelkater.) Auf dem Hinweg hat mich noch ein Arbeiter angeschnauzt, dass ich 20 Meter vor den anderen mit ein paar Membern gegangen bin, die besser gehen können (die Gruppe muss doch zusammen bleiben, falls einem was passiert und mich weiter nach hinten geschickt….Am Ende bin ich dann mit den beiden ca. ’ne viertel Stunde später angekommen, als alle anderen…Dann kam entlich das, worauf sich alle gefreut haben: Pizza! (Man kann sie wirklich gut mit Kindern vergleichen, obwohl ich der zweitjüngste von allen bin) Anschließend, im Hotel waren alle wieder fit( nahezu Hyperaktiv (Woher haben die die Energie?)) und fingen sofort an, zu fragen wann wir ins Schwimmbad gehen…“zum Glück“ macht das erst um vier auf…also kann ich noch schreiben und versuchen ’ne halbe Stunde Augenpflege zu machen…Ich find’s nur komisch, dass ich für ’ne Doppelschicht hier umgerechnet 4€ pro Tag bekomme…Eigentlich müsste ich darauf bestehen,’ne Woche dafür frei zu bekommen….alles andere ist Sklaverei!

(Schlafentzug;teils schwere, körperliche Arbeit; keine richtigen Pausen, mindestens 16Stunden Schichten und Unterbezahlung ( ca. 0,270833€ pro Stunde)) So was stand in keinem Vertrag (vielleicht in dem an der Kreuzung, mit dem ominösen Mann, bei dem ich das Klein gedruckte nicht lesen konnte?!?)

Ich streite mich ja nicht über Kleinigkeiten, sonst krieg‘ ich auch „nur“ den doppelten Stunden“lohn“(, wenn man hier noch von Lohn sprechen kann)…aber das geht an die Substanz.

Nach dem Abendessen war für die Member noch hebräische „Kuschelrock“-Disco bis halb zehn. Ich hab gedacht, die deutschen Coverversionen, der amerikanischen Rockbaladen sind schlecht aber das toppt alle Rekorde!(negativ gesehen)…Die Member sind allerdings voll d’rauf abgegangen. Einige sind so doll (im falschen Takt) gehüpft, dass ihnen die Hosen herunter gerutscht sind…Andere haben’s richtig drauf…Briel(die Bat-Sherut) hat das einzig richtige gemacht und hat die CDs aufgelegt..(Ich hätte es auch gemacht, aber ich kenne mich in der Schlagerszene( noch dazu in der Israelischen) wirklich nicht aus…

Morgen geht es dann wieder Richtung Beit Uri (juchu! Wochenende!! Ich muss mal wieder ausschlafen!!!)

18.9.

Heute morgen dann das übliche: 6Uhr aufstehen…Um sieben zum Frühstück und dann gings auch schon bald los….Zwischendurch wurden die Member noch durchs „MINI ISRAEL“ gescheucht (ich fands ganz interessant aber den Membern sah man an, dass sie nach Hause wollten)….und dann weiter Richtung Afula. Irgentwann standen wir dann noch ne Stunde im Stau aber das haben wir auch überstanden…

17uhr waren wir dann da…zum Glück ist jetzt Wochenende!

Geld Alle?!?

•September 14, 2008 • 3 Kommentare

Drei Tage Tel-Aviv sind ja schon geil aber auch „much expensiv“. Ich hab mein ganzes Monatsgehalt verbraten…

Wir waren zu fünft: Drei von uns und die zwei Mädchen. Am teuersten war es Donnerstag abend aber auch am geilsten. Dabei fing es ganz billig an; Nachdem wir mit nem Bus/Taxi für 27 NIS (5,40€) von Afila bis nach Tel- Aviv zum Busbahnhof Gefahren sind, haben wir uns auf dem Weg zum Strand erst mal total verlaufen (wenigstens konnten wir uns günstig Wodka kaufen) und sind irgendwo in Jaffa gelandet. Dann haben wir doch nen Taxi genommen, haben nen Festpreis verhandelt(20NIS) und wurden zum Strand kutschiert. Anschleißend haben wir uns an ne Strandbar gesetzt, wo wir uns auch mit den Mädchen getroffen haben, die schon mittags losgefahren sind und haben uns erst mal nen Bier genemigt(22NIS(!?!(:soviel hat die Vodkaflasche gekostet))). Allerding sind Franz und ich erstmal noch kurz in die riesige Badewanne gesprungen und er musste nochmals betonen , dass es sowohl wärmer, als auch salziger als seine heimische Ostsee ist. Dann konnten wir uns aber in den Bechern Vodka-Kola mit frischem Zitronensaft anmischen und auch dierekt am Tisch, mit den Füßen im Sand unsere Migila aufbauen. Anschließend haben wir uns dann doch dazu entschlossen,lieber in einem Youthhostel, dierekt am Strand einzuchecken als am Strand zu schlafen, weil wir nicht wussten, ob das überhaupt mitten in Tel-aviv erlaubt ist oder ob man nicht vielleicht sogar noch beklaut wird(…aber darauf komme ich später nochmal zurück). Dass hat uns aber für Übernachtungen 140 pro person gekostet. Danach haben wir vergeblich versucht, in einen Club am Strand reinzukommen, weil wir noch zu jung sind. Wobei ich aber auch sagen muss, das wir uns ziemlich dämlich angestellt haben, denn wir hätten uns locker für 25 ausgeben können, wenn ich bebenke,was für „kleine Kinder“ da teilweise reingekommen sind. Und wenn wir gesagt hätten, dass wir Amerikaner sind, hätten wir uns nichtmal ausweisn müssen. Unser Hostel war voll von denen, (Wahrscheinlich, weils im „Lonley Planet“ steht.)

Anschließend sind wir dann zum Hafen gefahren (Taxis werden anscheinend später immer teurer.). Dort angekommen, haben wir uns erstma noch in nem 24h Shop nen Bier gekauft und sind n bisschen spazieren gegangen, haben uns mit nem Soldaten im Krankenurlaub (hatte nen Unfall mit seinem Fuß) angefreundet und haben uns von ihm in einen der angesagtesten (aber leider auch teuersten) Clubs schleusen lassen. Eintritt war 40NIS, die Drinks variierten von 20NIS für nen Kurzen bis mitte 30 für nen gut gemeinten Longdrink (War mehr Rumcola als Kuba-Libre)…

Hier versaufen also die Soldaten ihr Monatsgehalt; Ich weiß nicht, ob es alles Soldaten waren aber die Chill-out zone war voll von ihnen. Wir haben zig Leute kennen gelernt, die nicht älter sind, als wir und schon in der Westbank eingesetzt wuden. Wir waren sowieso voll angesagt an dem Abend. Nicht nur wegen unserer Haarlänge, (sogar Paul hatte die zweitlängsten Haare; Franz nicht ganz so, weil er ne genetische Haarwachstumsstörung hat. (Dafür „war“ er auch ziemlich bleich))

sondern auch wegen unser Einsatzstelle und weil uns alle erst für Engländer hielten, sind wir mit sehr vielen ins Gespräch gekommen. Einer zeigte uns sogar ein Video von seiner Handykamera,auf dem er sich selber bei nem Fallschirmsprung gefilmt hatte. Irgendwann gegen vierhaben wir uns dann wieder aus dem Club zurückgezogen, haben auf dem Balkon vom Hostel noch nen Shishakopf geraucht und haben bis zum nächsten Mittag gepennt. Dann haben wir uns die 50m bis zum Strad bewegt und haben dort eigentlich den ganzen Tag verbracht…Ich zumindest. Als Paul und ich erstmal ins Wasser gegangen sind, hat sich Franz in die Sonne gelegt, ist kurz eingenickt und als er wieder aufgewacht ist war sein Rucksack weg. Warum hat er den auch nicht im Hostel gelassen?…Naja (S#@*~ße)…vom Taschengeld waren ja eh „nurnoch“ 200NIS übrig aber auch seine Brille und sein deutscher Perso sind Weg. Und andere Ding, mit denen kein anderer as anfangen kann. (z.B sein unbeschrifteter Schlüssel von Beit Uri). Er ist dann noch ne Runde mit Paul gegagnen in der Hoffnung, dass er irgentwo in nem Mülleimer auftaucht; vergeblich. Danach ist er dann alleine zur Polizei gegangen (damit er zumindest von der Versicherung was wiederkriegt). Als er dann wiede kam, war es schon später Nachmittag. Wir haben uns noch den Sonnenuntergang angesehen und uns mit n paar Ätiopiern angefreundet Später sind wir zum anderen Ende des Strand spaziert und haben uns die Drum session aus nächster Nähe angehört: Über 30 verschiedene Trommler, die Improvisieren und dabei perfekt harmonieren…besser als jeder „Drum’n’Base“. Später sind wir noch nach Jaffa gelaufen um uns die altstadt anzusehen. In einem der saubereren Shawarma-Läden haben wir dann zu Abend gegessen. Franz und ich hatten den ganzen Tag noch nichts gegessen, bis auf ne Art Streußelschnecke. Ich glaub ich hab den größten Shawamateller verputze, den ich jemals gesehen habe; Und dass für nichtmal 8€. Danach haben wir noch ne Weile am Wasser gesessen und uns dann später wieder Richtung Hostel bewegt. Heute( oh, es ist ja schon so spät,…also gestern) haben wir auch den ganzen Tag am Strand verbracht (selbst in Tev aviv ist am Shabbat weniger los), haben noch mehr Engländer kennen gelernt und uns Abends wieder Richtung Afula Bewegt…

Morgen Fahre ich mit zwei selbstständigen Membern aus meinem Haus auf eine Art „bezahlten“ Wellness-urlaub in den Negev mit. Ich krieg die Arbeitszeit angerechnet und penne umsonst in nem5sterne *H*O*T*E*L. Ich denke/Hoffe mal, dass es dort auch W-Lan (gibts sogar in manchen Youth-Hostels umsonst) gibt und werde den Schleppi mitnehmen… wenn nicht meld ich mich ebend später!